Chronik

Chronik 1979 bis 1983

Auf Anregung des evangelischen Kirchengemeinderats Leimen wurde am 20.07.1979 die Kirchliche Sozialstation Leimen-Nußloch gegründet. Gründungsmitglieder waren: Die evangelischen Kirchengemeinden Gauangelloch, Leimen, Nußloch und St. Ilgen sowie die natürlichen Personen Edgar Fink (Nußloch), Joachim Kleinert und Willi Renner (beide Leimen).


Sitz der Kirchlichen Sozialstation war und ist die Stadt Leimen. Außenstellen wurden eingerichtet in Gauangelloch, Nußloch und St. Ilgen, welche auch heute noch bestehen. Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Vorstandes fand am 15.10.1979 statt. Die Station wurde unter evangelischer Trägerschaft gegründet, weil die Mehrheit der Einwohner im Einzugsgebiet evangelischer Religion war. Die Einbeziehung und Mitarbeit der katholischen Kirchengemeinden und anderer Träger der freien Wohlfahrtspflege wurde über Kooperationsverträge geregelt.

Am 12.03.1980 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister, die Anerkennung als gemeinnützig wurde am 1.10.1980 durch das Regierungspräsidium ausgesprochen. Mit 9 Pflegekräften nahm die Station am 1. Januar 1981 offiziell ihre Arbeit auf. Im gleichen Jahr wurde die erste Gebührenordnung sowie die Beschäftigung von ehrenamtlichem Personal für die Haus- und Familienpflege beschlossen.

 

Die offizielle Eröffnung fand am 8. März 1981 mit einer Feierstunde im Adolf- Stöcker-Haus in Leimen statt. Die erste Unterkunft war im alten evangelischen Schwesternhaus in Leimen, Schwetzinger Str. 4. Hier wurde 1982 eine Doppelgarage zur Aufbewahrung von Pflegehilfsmitteln errichtet.

Zu einem festen Bestandteil im Pflegebereich der Station wurden die Schwestern des Karmel-Ordens, deren Integration ein großes Anliegen des katholischen Pfarrers Herbert Blümle war.

Chronik 1984 bis 2007

Auf Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Sandhausen Ende 1984 wurde Sandhausen als neues Mitglied in die erweiterte Kirchliche Sozialstation Leimen- Nußloch-Sandhausen aufgenommen. Dadurch avancierte die Station zur fünftgrößten im Diakoniebereich Karlsruhe. Im Mai 1985 wurde die Nachbarschaftshilfe in das Angebot der Station aufgenommen. Nachdem die bisherigen Räumlichkeiten zu klein wurden, entschloss man sich 1988 dazu, das Anwesen in der Turmgasse 56 von der Stadt Leimen anzumieten. Am 1.10.1989 wurde erstmals ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt.

Im Mai 1994 gab das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg seine Zustimmung zur Bildung einer ökumenischen Sozialstation. Eine neue ökumenische Satzung wurde in der Mitgliederversammlung am 29.11.1994 beschlossen. Damit waren die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden gleichberechtigte Mitglieder der Kirchlichen Sozialstation Leimen-Nußloch-Sandhausen. 1995 wurde der Ankauf des städtischen Anwesens in der Turmgasse durch die Mitglieder beschlossen. Anfang 2001 wurde die Renovierung des 1. Obergeschosses in Angriff genommen. Mit einem Tag der offenen Tür wurde am 14.09.2002 der fertiggestellte Innenausbau
der Bevölkerung vorgestellt.

Die Kirchliche Sozialstation arbeitet nach einem Leitbild, welches immer wieder überarbeitet und den sich ändernden Anforderungen angepasst wird. Grundlagen der Arbeit sind das christliche Menschenbild, die Würde des Menschen und eine solide Ausbildung aller MitarbeiterInnen. Die Sozialstation finanziert sich durch die Krankenkassen, durch die Pflegekassen und durch Privatzahler. Die wirtschaftliche Betriebsführung wird unterstützt durch eine korrekte Leistungserfassung und Abrechnung, eine sinnvolle Bezirkseinteilung, durchdachte Arbeitsorganisation und einen verantwortlichen Umgang mit dem Arbeitsmaterial.

Chronik 2008 bis 2021

Der über die Jahre stets rückläufige Anteil der Abteilung Familienpflege wurde 2015 komplett aufgelöst und die Mitarbeitenden in die Pflegeteams integriert. Diese brauchten jede helfende Hand, da der Anteil an zu erbringenden Krankenkassen- und Pflegekassenleistungen stetig gestiegen ist. Die Kirchliche Sozialstation entwickelte sich über die Jahre zum größten Anbieter pflegerischer Versorgung in ihrem Geschäftsgebiet und die Kapazitäten wurden weiterhin gesteigert, um der weiterwachsenden Nachfrage gerecht werden zu können. Auf einer Klausurtagung 2017 beschloss der Vorstand sich auch zukünftig auf das Kerngeschäft „ambulante pflegerische Versorgung“ der Menschen in den Mitgliedsgemeinden zu konzentrieren. Ebenfalls 2017 wurde die mobile Datenerfassung eingeführt, welche den Mitarbeitenden ermöglicht die Tourenplanung und Leistungserfassung digital zu gestalten, was der Kirchlichen Sozialstation etwa 15.000 Seiten Papier pro Jahr einspart. Vor allem in ökologischer Sicht ist dies ein nicht unerheblicher Beitrag unseren Planeten zu bewahren.

Der fortschreitenden demographische Wandel unserer Gesellschaft wird zukünftig weiter steigende Hilfeanfragen mit sich bringen. Die Kirchliche Sozialstation plant sich mithilfe eines Neubaus zukunftsorientiert aufzustellen, um weiterhin das entgegengebrachte Vertrauen der Bevölkerung zu rechtfertigen und die ambulante pflegerische Versorgung im Geschäftsgebiet sicherstellen und das Angebot sogar weiter ausbauen zu können.

Auch die Nachbarschaftshilfe mit ihrem Angebot der stundenweisen Betreuung durch Ehrenamtliche wuchs über die vergangenen Jahre stark an. Heute sind über 100 Menschen als sogenannte „Bürgerschaftlich Tätige“ bei der Kirchlichen Sozialstation engagiert. Diese Betreuungsangebote werden hauptsächlich über den sogenannten Entlastungsbetrag mit den Pflegekassen abgerechnet.